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Die eigene Lebensversicherung kaufen – Für wen lohnt sich dieser Schritt?

Die eigene Lebensversicherung kaufen
Die eigene Lebensversicherung kaufen – Für wen lohnt sich dieser Schritt? - Bild: © Looker_Studio #452812039 – stock.adobe.com

Grundsätzlich dient die Lebensversicherung der finanziellen Absicherung. Doch im Notfall ergreifen viele Besitzer einer Lebensversicherung die Gelegenheit, um die Policen zu verkaufen.
Hierbei sollten Inhaber der Policen auf einige Faktoren achten.

Immer weniger Verträge

In der Vergangenheit galt der Besitz einer Lebensversicherung als Standard. Mittlerweile hat sich der Anteil an Verträgen deutlich reduziert. Immer weniger Menschen entscheiden sich für diese Police.

Hinzu kommt, dass sich viele Versicherte dieser Police entledigen möchten.

Der Verkauf einer Lebensversicherung ist eine probate Methode, um schnell an Geld zu gelangen. Allerdings lohnt sich dieser Schritt nicht für alle Personengruppen in gleicher Weise.

Immer weniger Verträge
In der Vergangenheit galt der Besitz einer Lebensversicherung als Standard – Bild: © eric #179308448 – stock.adobe.com

Lebensversicherung verkaufen: Eine lohnende Entscheidung?

Wer sich von seiner Lebensversicherung trennen möchte, muss die Police nicht zwangsläufig kündigen. Der Verkauf der Versicherung ist oftmals die bessere Option.
Diesen Verkauf tätigen Inhaber der Police jedoch nicht gegenüber dem Versicherer, sondern gegenüber spezialisierten Drittanbietern. Diese Personen führen den Vertrag weiter, indem sie bis zum Ende der Laufzeit die Begleichung der Beiträge übernehmen. Für diese Leistung erhalten die Anbieter daraufhin die Auszahlung – in der Hoffnung, einen Gewinn zu erwirtschaften.

Andere Optionen in Erwägung ziehen

Unterbreiten potentielle Ankäufer ein Angebot, bedeutet das, dass sich eine Fortführung des Vertrags generell lohnen würde.

Deshalb sind Besitzer der Lebensversicherung gut beraten, sich die Rendite des eigenen Versicherungsvertrags durch unabhängige Experten berechnen zu lassen und etwaige Alternativen zum Verkauf in Erwägung zu ziehen.

Unterschiedliche Beweggründe

Dennoch kann es auch viele andere Gründe haben, weshalb Versicherungsnehmer ein Vertragsende als sinnvoll erachten – beispielsweise weil sie Geld benötigen.
Für Lebensversicherte lohnt sich eine Veräußerung der Police zumeist mehr als eine Kündigung. Schließlich ist der Rückkaufswert auf ein Minimum reduziert.

Unterschiedliche Beweggründe
Dennoch kann es auch viele andere Gründe haben, weshalb Versicherungsnehmer ein Vertragsende als sinnvoll erachten – Bild: © Photographee.eu #189632732 – stock.adobe.com

Rückkauf-Summen für Lebensversicherte

Käufer von Lebensversicherungen begleichen in aller Regel eine höhere Summe als den Rückkaufswert. Dieser Rückkaufswert setzt sich aus der Summe eingezahlter Beträge abzüglich einer Stornogebühr sowie der Kosten zusammen. Der exakte Wert ist in einer Mitteilung angegeben, die einmal pro Jahr an Versicherte versandt wird.

Nach Angaben der Verbraucherzentrale dürfen Versicherte bei einem Verkauf auf einen Aufschlag von fünf Prozent im Vergleich zu einer Kündigung hoffen.

Die exakte Summe hängt jedoch vom Vertrag ab. Ausschlaggebende Faktoren für die Ermittlung des exakten Preises sind die Restlaufzeit, Überschussbeteiligung sowie Garantieverzinsung. Oftmals ist das Alter der Versicherung eine weitere Komponente.

Mehrere Angebote einholen

Zudem ist es üblich, dass unterschiedliche Policenankäufer auch verschiedene Angebote unterbreiten. Deshalb sind Lebensversicherte gut beraten, sich stets an verschiedene Dienstleister zu wenden und mehrere Angebote einzuholen. Besonders empfehlenswert sind Anbieter wie Cashlife, Policen Direct, Partner in Life oder Winninger.
Für die Bewertung der Police ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Aufkäufer Renditeoptionen einer Lebensversicherung anders als andere Spezialisten einschätzt. Bewegt sich der Kaufpreis unter dem Rückkaufswert, sollten Betroffene diese Offerten garantiert ablehnen.

Mehrere Angebote einholen
Es ist üblich, dass unterschiedliche Policenankäufer auch verschiedene Angebote unterbreiten – Bild: © Andrey Popov #503063470 – stock.adobe.com

Ist jede Lebensversicherung verkäuflich?

In Zeiten von Niedrigzinsen ist es oftmals schwierig, überhaupt Käufer für die Police zu finden. Besonders problematisch sind Verträge, die aufgrund einer kurzen Laufzeit auch nur wenig lukrativ sind. Bei Versicherungen von kleinen Firmen müssen Versicherungsnehmer mit Problemen rechnen, da einige Anbieter dann nur festgelegte Prozentsätze der Verträge ankaufen.

Bei Direktversicherungen in der betrieblichen Altersvorsorge, Riester- sowie Rürup-Policen lohnt sich ein Verkauf zumeist überhaupt nicht.

Auf lukrative Geschäfte dürfen Besitzer der Lebensversicherungen hingegen hoffen, wenn gute Garantiezinsen eingeräumt werden und das Produkt eine kapitalbildende Lebensversicherung ist. Im Optimalfall beträgt der Rückkaufswert 5.000 bis 10.000 Euro. Im Idealfall sollten die Verträge noch mindestens fünf Jahre laufen.

An wen sollten Besitzer der Police die Lebensversicherung nicht verkaufen?

Nicht alle auf dem Zweitmarkt für Lebensversicherungen agierenden Anbieter sind seriös. Beispielsweise raten Verbraucherschützer von einem Vertrag mit Unternehmen ab, die den Kaufpreis in Ratenzahlungen entrichten möchten. Skepsis ist bei Verhandlungen mit Policenankäufern angebracht, die eine überdurchschnittlich hohe Rendite versprechen.

Genauso wichtig ist es, dass die Anbieter dem Bundesverband Vermögensanlagen im Zweitmarkt Lebensversicherungen angehören. Alle dem Verband angehörige Mitglieder sind dazu verpflichtet, ihrer Klientel seriöse Verträge zu fairen Konditionen zu offerieren.
Bei einer hohen Kaufsumme ist ein Verkauf über Treuhänder ratsam. Auf den Kaufvertrag sollte deutsches Recht zutreffen.

Interessante Alternativen zum Verkauf

Wer die Lebensversicherung nicht verkaufen oder kündigen möchte, kann den Vertrag alternativ in Form eines Policendarlehens beleihen. Diese Maßnahme ist für all die Versicherungsbesitzer sinnvoll, die nur vorübergehend auf das dadurch erhältliche Kapital angewiesen sind.

Bei einem Policendarlehen erhalten Versicherungsnehmer die sogenannte diskontierte Ablaufleistung, die der Höhe des Rückkaufswerts entspricht.

Eine Bonitätsprüfung ist in dem Fall nicht erforderlich.

Optionen einer Beitragsfreistellung

Erbringt die Lebensversicherung hohe Rendite und können Versicherungsnehmer die Beiträge jedoch nicht mehr begleichen, ist es sinnvoll, die Versicherung beitragsfrei zu stellen. Doch im Falle einer Beitragsfreistellung minimieren sich laufende Kosten für angespartes Geld. Haben Versicherungsnehmer die Lebensversicherung schon vor 2008 abgeschlossen, profitieren Versicherte noch von einer weiteren Option.
Galt eine Widerspruchserklärung für die Police in dem Fall als fehlerhaft, ist es noch heute möglich, der Police zu widersprechen. In dem Fall erhalten Betroffene die Beiträge sowie Zinsen zurück.