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Mittel gegen Kleidermotten: Was hilft wirklich?

Mittel gegen Kleidermotten
Mittel gegen Kleidermotten: Was hilft wirklich? - Bild: © Natal.is #349750713 – stock.adobe.com

Schnell ist Frust vorprogrammiert, wenn der Lieblingspullover oder das favorisierte Shirt auf einmal durchlöchert ist. Eine häufige Ursache sind Kleidermotten. Doch mit der Entdeckung des Schadens beginnt der Stress zumeist erst. Schnell stellt sich die Frage, wo sich das Ungeziefer versteckt und welche Kleidungsstücke noch befallen sind.
Doch noch wichtiger ist die Frage, wie sich Betroffene wieder der Motten entledigen können.

Gute Bedingungen für eine Vermehrung

Treten die Löcher auf, ist es bereits zu spät. Kleidermotten sind unter Teppichen, in Schränken oder Schubladen verborgen. Treffen die Tiere auf Haare, Federn, Pelze oder Wolle, sind optimale Bedingungen für deren Vermehrung geschaffen. Denn die Larven ernähren sich von diesen Materialien.

Der Handel stellt verschiedene Produkte bereit, die einem Befall von Kleidermotten entgegenwirken sollen.

Von diesen Artikel nahm die Stiftung Warentest 14 Produkte genauer unter die Lupe. Dieser Auswahl gehören sechs Gift-haltige Bekämpfungsmittel, drei Klebefallen mit Lockstoffen gegen männliche Kleidermotten sowie fünf mit ätherischen Ölen versehen Produkte an.

Löcher in Kleidung
Treten die Löcher auf, ist es bereits zu spät – Bild: © Little Adventures #303420390 – stock.adobe.com

Viele Produkte mit unzureichender Wirkung

Die Wirksamkeitsprüfung bewies, dass Vertreibungs-Produkte nicht den gewünschten Effekt erzielen. Drei dieser Produkte wirkten nur mangelhaft, da die Tiere im Test dennoch unbeeindruckt in den Schrank eindrangen.
Erzeugnisse wie nach Rubin duftende Mottengel-Pads oder Cedarholz-Ringe der Marke NexaLotte erzielten gerade einmal die Bewertung „ausreichend“.

Viele Produkte mit unzureichender Wirkung
Viele Produkte mit unzureichender Wirkung – Bild: © sablinstanislav #386206488 – stock.adobe.com

Kleidermotten-Fallen mit guter Wirkung

Ein Beispiel für ein gutes Produkt ist die Kleidermotten-Falle aus dem Hause Aeroxon, die mit Pheromonen und Klebstoff aufgewertet ist. Weil dieses Mottenmittel im Test ungefähr 40 Prozent aller Männchen einsammelte, erhielt das Produkt die Gesamtbewertung „gut“. Problematisch ist bei diesem Produkt hingegen, dass Weibchen an diesen Lockstoff-Fallen nicht interessiert sind. Ein Befall mit Weibchen ist mit diesem Produkt zwar kontrollierbar, kann jedoch nicht gestoppt werden.

Gute Bewertungen für Mottenpapier

Gute Bewertungen erhält ebenfalls das Mottenpapier der Marke Nexa Lotte, das im Test rund 80 Prozent aller erwachsenen Falter aus dem Schrank beseitigte. Ähnliche Produkte von dm und Aeroxon erhielten mit einer Effizienz von ungefähr 50 Prozent immerhin die Benotung „befriedigend“. Diese Papiere verfehlten zwar gegen Larven ihre Wirkung.

Allerdings betonte die Stiftung Warentest, dass die Produkte nur über drei Monate getestet wurden und nach Aussagen der Anbieter bis zu sechs Monaten wirken.

In diesem Zeitraum ist es durchaus möglich, dass das abgegebene Gift Transfluthrin auch die Larven abtöten würde.

Vorsicht im Umgang mit Insektengift

Vorsicht ist bei einer Verwendung von Insektengift angesagt. Bei einer sachgemäßen Anwendung geht von diesen Mitteln zwar laut Bundesinstitut für Risikobewertung keine gesundheitliche Gefährdung aus.
Allerdings gehört Insektengift dennoch nicht in die Hände von Tieren oder kleinen Kindern. Eine außer Konkurrenz untersuchte und giftfreie Methode ist der Einsatz von Nützlingen, beispielsweise durch den Anbieter Plantura. Bei diesem Produkt werden kleine Schlupfwespen in der Wohnung frei gelassen, um ihre Eier direkt in den Mottenlarven abzulegen. Zuerst sterben die Larven, kurze Zeit später Schlupfwespen ab. Einziges Manko ist, dass die Anwendung über mehrere Monate hinweg im Zwei-Wochen-Rhythmus wiederholt werden muss.