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Hohe Spritkosten – So senken Autofahrer den Benzinverbrauch

Hohe Spritkosten
Hohe Spritkosten – So senken Autofahrer den Benzinverbrauch - Bild: © babimu #23801066 – stock.adobe.com

Das Auto einfach stehen lassen, wann immer es möglich ist. Dieser Tipp bietet in Sachen Spritverbrauch natürlich das meiste Potenzial. Allerdings sind Millionen an Deutschen auf die Vorzüge von Autos angewiesen.
Wer deshalb keine Fahrräder, den öffentlichen Nahverkehr oder Fahrgemeinschaften als Alternativen nutzen kann, sollte so spritsparend wie möglich fahren.

Auf unnötiges Transportgut verzichten

Spezialisten des ADAC, TÜV Süd, TÜV Thüringen und Auto Club Europa kennen einige Tipps, um den Spritverbrauch des Autos zu reduzieren. Beispielsweise erhöht sich die Tankrechnung durch unnötigen Ballast.

So führt bereits ein Zusatzgewicht von 100 Kilogramm zu einem Mehrverbrauch von 0,3 Liter auf 100 Kilometer.

In der Stadt ist der Verbrauch besonders hoch, wenn Autofahrer häufig anfahren oder beschleunigen müssen.
Ist Zubehör wie Getränkekisten oder Sportgeräte nicht zwingend erforderlich, gehören die Utensilien auch nicht zwingend ins Auto. Weil Dachboxen, Träger für Fahrräder oder Dachträger einen großen Luftwiderstand haben, erhöht sich der Spritverbrauch des Kfz dadurch ebenfalls.

Auf unnötiges Transportgut verzichten
Auf unnötiges Transportgut verzichten – Bild: © Shutter2U #286788498 – stock.adobe.com

Fahrräder für kurze Strecken

Außerdem sollten Autofahrer bedenken, dass das Fahrrad vor allem bei kurzen Strecken eine sinnvolle Alternative ist. Eine weitere Lösung bestünde darin, mehrere vereinzelte Fahrten zu einer längeren Tour zu verbinden. Insbesondere beim Kaltstart ist der Motor auf höhere Mengen an Kraftstoff angewiesen. Vor allem Benzinmotoren sind in der Warmlaufphase auf gute Mischung mit mehr Kraftstoff angewiesen.

Nach dem Start ist eine zügige Beschleunigung zwar sinnvoll. Doch ebenso wichtig ist es, rechtzeitig hochzuschalten. Einen Gangwechsel empfiehlt der ADAC eine Drehzahl von 2.000 U/min.
Hierbei ist es während der Fahrt wichtig, das Fahrttempo mit geringen Drehzahlen beizubehalten. Danach sollten Autofahrer erst zurückschalten, falls das Triebwerk ruckelt. Einige moderne Fahrzeuge sind im Tachodisplay zudem mit Eco-Schaltempfehlungen ausgestattet.

Fahrräder für kurze Strecken nutzen
Außerdem sollten Autofahrer bedenken, dass das Fahrrad vor allem bei kurzen Strecken eine sinnvolle Alternative ist – Bild: © Christian Müller #187545875 – stock.adobe.com

Vorausschauend fahren

Vorausschauendes Fahren führt ebenfalls dazu, so lange wie möglich von der Bremswirkung des Motors zu profitieren. Bei vielen Fahrzeugen wird die Kraftstoff-Zufuhr im Schubbetrieb automatisch deaktiviert.

In dieser Situation ist es wichtig, nicht den Gang herauszunehmen, wenn Autofahrer an eine rote Ampel heranrollen oder langsam in eine Ortschaft fahren.

Wer eine Fahrt mit konstantem Tempo und ohne hohe Geschwindigkeiten bevorzugt, drosselt den Verbrauch ebenfalls. Zudem beeinflusst der Luftwiderstand ab einem Tempo von 80 km/h den Spritverbrauch. Bei einem integrierten Tempomaten trägt das Gerät auf längeren Fahrten zu einer gleichmäßigen Fahrt bei.

Den Motor nach Möglichkeit ausstellen

Generell gilt: Sobald das Auto nicht fährt, ist es wichtig, den Motor auszustellen. Diese Empfehlung gilt für alle Unterbrechungen, die mindestens 20 Sekunden überschreiten. Im Leerlauf benötigt ein Fahrzeug ungefähr einen halben bis einen Liter je Stunde.
Einige moderne Fahrzeuge besitzen außerdem eine Start-Stopp-Automatik. Ist diese nicht vorhanden, müssen Autofahrer selbst den Schlüssel drehen. Bei einem warmen Motor beläuft sich die Belastung für Batterie und Anlasser hingegen auf ein Minimum.

Den Motor nach Möglichkeit ausstellen
Generell gilt: Sobald das Auto nicht fährt, ist es wichtig, den Motor auszustellen – Bild: © Petair #43296250 – stock.adobe.com

Im Auto nur die nötigsten Elektrogeräte anstellen

Sparpotential bietet ein Fahrzeug ebenfalls, wenn Autofahrer in ihrem Kfz nur die nötigsten Elektrogeräte anstellen. Beispielsweise ist es wichtig, dass komfortable Features wie eine Sitzheizung nur so lange wie tatsächlich erforderlich in Betrieb ist. Im Gegenzug sind Autofahrer gut beraten, Sicherheits-Features wie Scheibenwischer, die Beleuchtung oder Scheibenheizung so selten wie möglich anzustellen.

Eine gut funktionierende Klimaanlage ist ein Extra, auf dessen Vorzüge die meisten Autofahrer ebenfalls nicht verzichten möchten.

Abhängig vom Fahrzeug und der Technik benötigt eine Klimaanlage allerdings 0,3 bis 1,5 Liter auf 100 Kilometer. Deshalb sollten Sparfüchse ihr Auto nicht zu stark runter kühlen.

Kraftstoff-Fresser Klimaanlage

Bei erhöhtem Tempo steigert sich der Verbrauch durch verwirbelte Luftströme, wenn Autofahrer die Seitenfenster oder Schiebedächer öffnen. Sind die Fenster sogar auf beiden Seiten geöffnet, erhöht sich der Verbrauch um 0,2 Liter auf 100 Kilometer. Bei geringem Fahrttempo verspricht die Methode wiederum einen Verbrauchsvorteil gegenüber der Klimaanlage.
Zusätzlich führt zu wenig Luft in den Reifen nicht nur zu einem erhöhten Spritverbrauch. Zugleich müssen Autofahrer unter diesen Umständen längere Bremswege sowie ein schlechteres Fahrverhalten in Kauf nehmen. Der Verbrauch steigt bereits um fünf Prozent an, wenn der Reifendruck 0,5 bar zu wenig ist. Deshalb raten Spezialisten an, den Reifendruck mindestens einmal pro Monat zu kontrollieren.

Zur richtigen Zeit tanken

Besonders teuer ist der Kraftstoff während des Berufsverkehrs. Am günstigsten ist der Sprit hingegen von 18 bis 19 Uhr sowie von 20 bis 22 Uhr. Preisunterschiede zwischen einzelnen Anbietern sind zum Teil immens. Eine gute Hilfe sind Tank-Apps, die Preisvergleiche in Echtzeit ermöglichen.

Wer an der Tankstelle Geld sparen und deshalb zum Tanken ins Ausland fahren möchte, sollte genau abwägen, wie sinnvoll diese Umwege sind. Wer in der Nähe der Grenze wohnt, trifft mit dem Umweg möglicherweise eine gute Entscheidung. Doch wer größere Strecken – ausschließlich fürs Tanken im Ausland zurücklegt – wählt möglicherweise ein Minusgeschäft.