Musikbranche in Pandemie-Zeiten: Streaming als Einnahmequelle
Das Geschäft mit Audiostreams legt seit mehreren Jahren deutlich zu. Die Musikbranche profitiert von dieser Entwicklung, da pandemiebedingte Ausfälle wie Konzerte dadurch kompensiert werden können.
Die Musikbranche konnte sogar ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen.
Inhaltsverzeichnis
Eine positive Entwicklung
Wie der Bundesverband Musikindustrie – der BVMI – vor wenigen Tagen verlauten ließ, beliefen sich Streaming-Erlöse und Tonträgerverkäufe im Jahr 2021 auf 1,96 Milliarden Euro.
Im Vergleich zu 2020 erhöhte sich der Anteil dadurch um zehn Prozent. Die Halbjahreszahlen für 2021 verwiesen auf ein Plus von 12,4 Prozent. Demzufolge kam die positive Entwicklung auch nicht überraschend.
Ein hoher Digitalanteil
Die Musikbranche steuert nun auch innerhalb Deutschlands einen Digitalanteil von vier Fünfteln an. Diese Entwicklung ist in Skandinavien längst selbstverständlich.
Die Zahlen bestätigte der Dachverband, dem hierzulande etwa 200 Unternehmen und Tonträgerhersteller mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent des deutschen Musikmarkts angehören.
Laut BVMI wurden in Deutschland insgesamt 76,4 Prozent der Einnahmen durch digitale Musiknutzung eingenommen.
Zunehmend mehr Audio-Streaming
Mit einem Plus von 18,6 Prozent hat sich der Anteil an Audio-Streaming hierzulande deutlich erhöht.
Diese Tendenz hält an, auch wenn sich das Wachstum im Jahr 2020 noch auf 24,6 Prozent belief. Digitale Musiknutzung erweiterte ihren Anteil auf 68,3 Prozent. Einen kleinen Anteil von nur noch drei Prozent nehmen digitale Downloads ein.
CDs und Vinyl-Schallplatten sind in
Obwohl der Verkauf von CDs im vergangenen Jahr um 16,7 Prozent zurückgegangen ist, liegt der Tonträger mit einem Umsatz von 16,3 Prozent für 2021 noch immer auf dem zweiten Rang des Musikkonsum-Rankings. Auf dem dritten Rang reiht sich die zunehmend wieder in Mode kommende klassische Vinylplatte mit einem Plus von sechs Prozent ein.
Der BVMI erklärte, dass der Anteil dieses „physischen“ Tonträgermarkts in Deutschland mit Werten von 23,6 Prozent noch immer sehr stabil ist.
Zur Jahresbilanz 2021 resümierte BVMI-Vorstandschef Florian Drücke, dass die Zahlen belegen, dass die Musikbranche die richtigen strategischen Schlüsse gezogen hat. Seit mittlerweile drei Jahren erlebt der Markt ein stetiges Wachstum.
Musiklabel sind auf einem guten Weg
Erst vor wenigen Monaten betonte Drücke, dass sich Deutschlands Musiklabel trotz der Pandemie als sehr widerstandsfähig erweisen. Diese Entwicklung ist beispielsweise der Stärke des Digitalmarkts zu verdanken. Wäre die Pandemie einige Jahre eher eingetreten, so Drücke, wären die Aussichten für die Musikbranche wesentlich düsterer gewesen.
Einer Untersuchung des internationalen Branchen-Dachverbands IFPI zufolge hat Musik für Millionen an Menschen noch immer einen heilenden und auch emotionalen Effekt. Diese positive Wirkung trug auch dazu bei, dass sich Menschen während der Pandemie besser fühlten.
Zahlreiche digitale Musikangebote wurde immer mehr entdeckt. Die Vinyl-Schallplatte erlebte eine Art Renaissance. Laut IFPI gaben 76 Prozent aller Befragten außerdem an, dass sich das emotionale Wohlbefinden vieler Betroffener in der Krisenzeit durch Musik maßgeblich verbessert hätte.