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Die schönsten Himmelsereignisse 2022

Die schönsten Himmelsereignisse 2022
Die schönsten Himmelsereignisse 2022 – Bild: © PiotrPawe #270475162 stock.adobe.com

Das neue Jahr bietet in Deutschland viele unterschiedliche Himmelsereignisse. Eine totale Mondfinsternis im Mai und eine partielle Sonnenfinsternis im Oktober sind nur einige Erlebnisse, auf die sich Hobby-Astronauten und Romantiker in diesem Jahr besonders freuen dürfen. Größere Sternschnuppen-Ströme darf in diesem Jahr jedoch niemand erwarten.

Die Highlights: Termine im Überblick

Neben der totalen Mondfinsternis am 16. Mai und der partiellen Sonnenfinsternis am 25. Oktober ist für den 8. Dezember eine Marsopposition prognostiziert, bei welcher der Vollmond zugleich den Roten Planeten bedeckt.

Die Bedeckung des Planeten Uranus durch den Mond wird für den 5. Dezember erwartet.

Details zur Sonnenbahn

Das astronomische Jahr 2022 startete am 31. Dezember 2021 um 9.41 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt erreichte die Sonne in ihrer vermeintlichen Bahn die 280 Grad-Position östlich vom Frühlingspunkt.
Am Morgen des 4. Januar streifte die Erde am sonnennächsten Punkt ihrer Ellipsenbahn vorbei. Dann war die Erde um 8 Uhr morgens ganze 147.100.000 Kilometer von der Sonne entfernt. Die Strecke überwindet das Sonnenlicht in acht Minuten und zehn Sekunden.

Dann dreht sich die Erde am 4. Juli durch den sonnenfernsten Punkt der Bahn. Zu dem Zeitpunkt liegen insgesamt 152.104.000 Kilometer zwischen Sonne und Erde. Das Sonnenlicht benötigt 17 Sekunden länger, um bis zur Erde zu gelangen.

4. Juli sonnenfernster Punkt
Am 4. Juli dreht sich die Erde um den sonnenfernsten Punkt der Bahn

Termine für die Tagundnachtgleiche

Am 20. März um Punkt 16.33 Uhr überschreitet der Glutball den Himmelsäquator und wechselt von der südlichen zur nördlichen Himmelskugel.

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche trifft ein.

Der Gipfel der Jahresbahn der Sonne ist am 21. Juni erreicht. Die Sonne wechselt von der aufsteigenden in die absteigende Bewegung. In unseren Gefilden tritt dann der längste Tag und die kürzeste Nacht in Erscheinung. Weil die Sonne im Norden des Polarkreises überhaupt nicht untergeht, dauert der Polartag folglich komplette 24 Stunden an.

Am 23. September überquert die Sonne wiederum den Himmelsäquator, dieses Mal in Richtung Süden. Die Herbst-Tagundnachtgleiche findet am Herbstpunkt statt. Daraufhin sind die Nächte länger als die Tage.
Die Sonne geht am Nordpol unter. Außerdem startet die sechs Monate andauernde Polarnacht. Im Winterpunkt am 21. Dezember um 22.48 Uhr erzielt die Sonne ihren Jahrestiefststand – der Winterpunkt tritt ein. In unserer Region erleben wir dann den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres.

Tagundnachtgleiche
Am 20. März um Punkt 16.33 Uhr überschreitet der Glutball den Himmelsäquator und wechselt von der südlichen zur nördlichen Himmelskugel – Bild: © Pellinni #428766085 stock.adobe.com

Finsternisse für das Jahr 2022

Auf dieses Jahr fallen vier Finsternisse, zwei partielle und zwei totale Mondfinsternisse. Die am 30. April von Mitteleuropa ausgehende partielle Mondfinsternis kann in unseren Zonen nicht beobachtet werden. Die zweite partielle Mondfinsternis fällt auf den 25. Oktober und ist hierzulande in den Vormittags- und Mittagsstunden sichtbar.
Die am 16. Mai stattfindende totale Mondfinsternis ist in ihrer ersten Hälfte in den Morgenstunden in Mitteleuropa sichtbar. Allerdings geht der Mond schon vor Mitte der Finsternis unter. Auf den 8. November fällt eine weitere totale Mondfinsternis, die in unseren Gefilden allerdings unsichtbar bleibt.

Der aktuelle Stand über Sternschnuppen

Die meisten Sternschnuppen erscheinen im August und November am Himmel. Zusätzlich zu sporadischen Meteoren erscheinen gelegentlich Sternschnuppen-Schwärme, wenn die Erde auf den Pulk an Meteoridenströmen trifft. Zumeist sind in der zweiten Nachthälfte mehr Sternschnuppen sichtbar, da der Erdapex um 6 Uhr morgens die höchste südliche Position erreicht. Der Erdapex gilt als Zielpunkt des Erdumlaufs um die Sonne.

Erfahrungsgemäß ist der August der Monat, an dem die meisten Sternschnuppen gesichtet werden können.

Hierfür ist in den ersten Tagen des Augusts der Strom der Perseiden verantwortlich, da die Meteore vom 9. bis 13. August besonders aktiv sind. Der höchste Anteil an Sternschnuppen ist vermutlich vom 12. bis 13. August sichtbar. Der reichste und schönste Strom des Jahres beschert mehrere hundert Sternschnuppen je Stunde.

Sternschnuppe
Die meisten Sternschnuppen erscheinen im August und November am Himmel – Bild: © astrosystem #467121246 stock.adobe.com

Leoniden am Morgenhimmel

Für den 13. bis 30. November erscheinen die Leoniden am Morgenhimmel. Der Radiant befindet sich im Löwen und ist etwa zehn Grad nordöstlich von Regulus gelegen.
Der Höhepunkt ist am Himmel in der Nacht vom 16. auf den 17. November am Himmel erkennbar, wenn ungefähr 20 Meteoren je Stunde auftreten. Die Sternschnuppen erreichen dann Geschwindigkeiten von 70 Kilometer je Sekunde. Im Vergleich zu anderen Jahren ist die Aktivität der Leoniden in diesem Jahr jedoch recht gering.

Sichtbarkeit von Planeten

Zum Jahresbeginn ist der helle Riesenplanet Jupiter am Abendhimmel sichtbar. In der zweiten Januarwoche wechselte die Venus vom Abend- auf den Morgenhimmel. Der Mars zeichnet sich am Morgen im Südosten ab. Der sonnennächste und kleinste Planet Merkur ist am Himmel nur schwer erkennbar. Nur für wenige Tage war der Merkur am Westhimmel in der Abenddämmerung oder direkt über dem Osthorizont am frühen Morgen sichtbar.

Zukünftig gibt es den flinken Planeten am Abendhimmel jeweils Ende April und Ende Dezember zu beobachten.

Anfang Oktober ist der Planet auch am Morgen sichtbar – in Form eines Lichtpunkts zur Morgendämmerung im Osten.

Die Sichtbarkeit der Venus

Am 9. Januar überholte die Venus die Erde auf der Innenbahn, um vom Abend- auf den Morgenhimmel zu wechseln. Zudem tritt der Planet von Mitte Januar bis Anfang Oktober als Morgenstern in Erscheinung. Besonders hell erstrahlte die Venus am 12. Februar am Morgenhimmel.
Nachdem die Venus die Sonne am 22. Oktober überholt, erscheint diese anschließend am Abendhimmel.

Planet Venus
Die Sichtbarkeit der Venus – Bild: © crimson #58627825 stock.adobe.com

Der Saturn

Am 4. Februar wurde der Saturn von der Sonne eingeholt, um anschließen unbeobachtbar am Taghimmel aufzutauchen. Der Planet der Ringe erschien dann im März am Morgenhimmel, um am 14. August das Sternbild Steinbock zu erreichen. Bis zum Jahresende erscheint der Ringplanet dann am Abendhimmel.

Der jährliche Lauf des Mars

Der Mars ist zur Frühjahrszeit am Morgenhimmel sichtbar. Bis weit in den Spätherbst wandelt sich der Mars zum Planeten der gesamten Nacht, dessen Helligkeit immer mehr zunimmt.

Während des Dezembers erscheint der Planet auf auffälliges Gestirn und erreicht die kürzeste Entfernung von der Erde am 1. Dezember.

An diesem Tag beträgt die Distanz knapp 82 Millionen Kilometer. Wenn der Rote Planet am 8. Dezember in Opposition zur Sonne im Sternbild Stier steht, dürfen sich „Himmelsgucker“ auf ein besonderes Ereignis freuen: Am Morgen wird der Mars vom Vollmond bedeckt, von etwa 6 bis 7 Uhr morgens.

Wann erscheint der Jupiter am Himmel?

Zu Jahresbeginn dominierte der Jupiter den Morgenhimmel. Weil der Planet am 5. März in Konjunktion mit der Sonne stand, war dieser zu dem Zeitpunkt auch nicht sichtbar. Ende März erscheint der Jupiter dann am Morgenhimmel.

Am 26. September tritt der Jupiter im Sternbild der Fische in Opposition oder als Gegenschein zur Sonne. Somit ist der Zeitpunkt für die günstige Beobachtungsperiode des Planeten gekommen. Dementsprechend ist der Jupiter über die ganze Nacht hinweg sichtbar, weist die geringste Entfernung zur Erde auf und erzielt seine maximale Helligkeit.