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Was macht ein Kieferorthopäde? Das Berufsbild im Detail!

Was macht ein Kieferorthopäde
Was macht ein Kieferorthopäde? Das Berufsbild im Detail! – Bild: © ronstik #283945113 stock.adobe.com

Die Kieferorthopädie – auch als KFO bezeichnet – ist ein Spezialgebiet aus der Zahnmedizin, das sich mit dem Kiefer-Zusammenbiss, der Kiefer-Gelenkfunktion sowie Zahnstellungen auseinandersetzt. Die Aufgabe der Zahnmediziner ist es hierbei, Zahn- und Kiefer-Fehlstellungen zu erkennen und diese Erkrankungen mit Hilfsutensilien wie Zahnspangen oder Klammern zu behandeln.
Zudem zielen Behandlungen von Kieferorthopäden darauf ab, diesen Fehlstellungen vorzubeugen.

Die wichtigsten Aufgaben von Kieferorthopäden im Überblick

Eng anstehende Zähne haben ein besonders hohes Risiko dafür, an Karies zu erkranken. Betroffenen Patienten fällt es oftmals schwer, richtig zu sprechen, zu kauen oder zu beißen. Zudem führen die Kiefer- und Zahnfehlstellungen zu schmerzvollen Abnutzungen, die an Gelenken sowie den Zähnen entstehen. Andauernde Verspannungen des Kiefers sind die Folge.

Allerdings richten Kieferorthopäden die Zähne nicht nur, damit Patienten von einem strahlend schönen Lächeln profitieren.

Viel wichtiger ist es den Zahn-Fachärzten, dass die Zahn- oder Kiefer-Fehlstellung nicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Patienten führt. Die Mediziner leisten wichtige Hilfe, um Fehlentwicklungen vorzubeugen.
Außerdem ist es die Aufgabe der KFO, gestörte oder unregelmäßige Gebiss-Entwicklungen zu korrigieren. Hierfür ist es erforderlich, schiefe Zähne wieder in den Zahnbogen einzuordnen sowie Fehlentwicklungen des Gebisses auszugleichen.

Eng anstehende Zähne
Eng anstehende Zähne haben ein besonders hohes Risiko dafür, an Karies zu erkranken – Bild: © Yakobchuk Olena #298447369 stock.adobe.com

Behandlungen im Kindesalter

Die meisten kieferorthopädischen Behandlungen erfolgen bei Patienten im Kindesalter. Doch auch bei Erwachsenen sind kieferorthopädische Therapien möglich. Für jeden Patienten werden Apparaturen sowie Behandlungspläne individuell angepasst. Die Behandlungsgeräte sind entweder festsitzend oder herausnehmbar.

Eine weitere Aufgabe der Zahnmediziner besteht darin, Schutzutensilien vor Mund- oder Zahnverletzungen für den sportlichen Einsatz anzufertigen. Zudem kooperieren einige Kieferorthopäden mit HNO-Ärzten, um Maßnahmen der Schnarchtherapie einzuleiten. Dann erhalten Patienten im Bedarfsfall sogenannte Schnarchschienen.
Das Ziel sämtlicher Behandlungsmethoden besteht darin, allen Patienten ein schönes und gesundes Lächeln zu ermöglichen.

Kind beim Kieferorthopäden
Die meisten kieferorthopädischen Behandlungen erfolgen bei Patienten im Kindesalter – Bild: © Drobot Dean #260520874 stock.adobe.com

Verschiedene Bezeichnungen

Die Berufsbezeichnungen „Kieferorthopäde“ sowie „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ sind gleichberechtigt und beziehen sich auf dieselbe Spezialisierung. Anfangs müssen angehende Kieferorthopäden ein umfassendes Studium der Zahnmedizin absolvieren, das sich über elf Semester erstreckt.

Im Rahmen des Studiums erhalten die angehenden Mediziner fundiertes Wissen über Themenbereiche zur Vorbeugung, Therapie und operativen Behandlung von Zahnerkrankungen.

Zudem erlernen sie den Umgang mit kieferorthopädischen Geräten sowie die Erstellung von Zahnersatz. In den meisten Bundesländern ist es eine Grundvoraussetzung, nach dem Studium einjährige Erfahrung als Zahnarzt zu sammeln. Erst nach diesem Teil der Ausbildung ist eine Spezialisierung erforderlich.
Im Anschluss an das allgemeine zahnärztliche Jahr können die Akademiker eine praktische und theoretische Weiterbildung im Fachgebiet Kieferorthopädie durchführen. Die Ausbildung schließt Prothesenversorgung sowie diverse Behandlungstechniken ein.

Details zur zahnärztlichen Zusatzausbildung

Die Zusatzausbildung erstreckt sich über drei Jahre. Es ist möglich, die komplette Ausbildung bei einer kieferorthopädischen Ausbildung in einer Universitäts-Zahnklinik durchzuführen. In der Praxis ist es jedoch üblich, nur ein Klinikjahr in der Universität durchzuführen und die verbleibenden zwei Praxisjahre in einer Praxis mit Weiterbildungs-Berechtigung vorzunehmen. Allerdings muss die Ausbildung unter Aufsicht eines berechtigten Mediziners erfolgen.

An die Weiterbildung schließt sich eine Facharztprüfung durch eine unabhängige Prüfungskommission der Zahnärztekammer an. Im Anschluss erhalten die Zahnspezialisten den Titel als Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.

Zusatzausbildung Kieferorthopäde
Die Zusatzausbildung erstreckt sich über drei Jahre – Bild: © fotoinfot #187871369 stock.adobe.com

Zahnärzte mit Schwerpunkt der Kieferorthopädie

Grundsätzlich ist es jedem Zahnarzt gestattet, kieferorthopädische Leistungen zu offerieren. Generell steht es Zahnärzten frei, einen Tätigkeits-Schwerpunkt ohne Nachweis der entsprechenden Qualifikation festzulegen.

Um den Titel als Zahnarzt mit Schwerpunkt Kieferorthopädie zu erhalten, genügt der Nachweis über einige Wochenend-Kurse sowie ausgewählte kieferorthopädische Behandlungen.

Eine Kontrolle der fachlichen Qualifikation der betreffenden Zahnärzte findet nicht statt. Deshalb orientiert sich die Berufsbezeichnung an der Selbsteinschätzung der Zahnmediziner.

Sinnvolle Praxisversicherungen

Unternehmensberater versprechen kompetente Hilfe bei der Eröffnung einer Kieferorthopädie Praxis. Beispielsweise geben die Experten Antworten auf die Frage, welche Versicherungen für Besitzer einer Praxis zwingend erforderlich sind. Bei der Wahl passender Policen ist es wichtig, mehrere Angebote in Bezug auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis miteinander zu vergleichen.

So ist es beispielsweise von Vorteil, bei der Wahl einer geeigneten Haftpflichtversicherung ein Angebot mit einer Abdeckung von Personen- und Sachschäden in Höhe von drei Millionen Euro auszuwählen. Zudem sind eine Rechtsschutzversicherung sowie Betriebshaftpflicht-Versicherung nützlich. Eine sogenannte Nachhaftungs-Versicherung sichert Patienten ebenfalls während des Ruhestands gegen etwaige Schadensersatzforderungen ab.

Zahnarztpraxis
Bei der Wahl einer geeigneten Haftpflichtversicherung, ist ein Angebot mit einer Abdeckung von Personen- und Sachschäden in Höhe von drei Millionen Euro empfehlenswert – Bild: © pixelfokus #43114798 stock.adobe.com

Diese Voraussetzungen sollten Kieferorthopäden erfüllen

Im beruflichen Alltag müssen Kieferorthopäden fachliche, soziale, kommunikative und psychologische Kompetenzen unter Beweis stellen. Außerdem müssen die Zahnmediziner dazu in der Lage sein, Praxisgeräte sachgemäß anzuwenden und chirurgisch-handwerklich zu agieren.

Außerdem ist es wichtig, dass die Zahnspezialisten geduldig und einfühlsam mit ihren vorrangig jungen Patienten umgehen können.

Ein entsprechendes Wissensniveau erhalten die Mediziner ausschließlich im Spezialfach der Kieferorthopädie. Um sich als „Kieferorthopäde“ oder „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ bezeichnen zu dürfen, ist eine hauptberufliche Weiterbildung sowie erfolgreich vor der Zahnärzte-Kammer absolvierte Prüfung zwingend erforderlich. Dieser Facharzt entspricht dem höchsten kieferorthopädischen Ausbildungsniveau.
Im Gegensatz dazu hat ein zusätzlich mit Kieferorthopädie beschäftigter Zahnarzt keine gesonderte Ausbildung zur Kieferorthopädie abgelegt. Zahnärzte mit Schwerpunkt Kieferorthopädie haben zumeist nur ausgewählte Wochenend-Kurse wahrgenommen.